Treffen am 02. Februar 2023 um 19 Uhr in der Ritterhofschule Polle
Bürgermeister Thomas Bodenhage, Gemeindedirektor Thomas Steffe, Frau Heineking vom Planungsbüro StadtUmLand und Frau Früh vom Büro für Freiraumplanung, einige Ratsmitglieder und viele Interessierte aus Polle und der Region sind am Donnerstag, dem 02. Februar 2023 in der Aula der Grundschule Polle zusammengekommen um Neuigkeiten über die Dorfentwicklung / Dorfregion Weserbogen, bei diesem Treffen mit besonderem Blick auf Polle, zu erfahren.
Viele Ideen und Möglichkeiten sind bereits ausgearbeitet.
Bei diesem Treffen gab es Gelegenheit auch als Einwohner einen Überblick zu bekommen, eigene Wünsche und Bedenken zu äußern und gemeinsam mit allen Beteiligten ins Gespräch zu kommen.
Auch Herr Wiedbrauk von der Firma Kreuder ist gekommen. Er hat dem Flecken sein Firmengrundstück in der Heinser Straße 1 angeboten, welches nun für die Verwaltung und Planer ganz neue Zukunftsvisionen für eine „Lebendige Ortsmitte Polle“ träumen und planen lässt.
Der Abend bot Gelegenheit auch als Bürger von Polle tiefer in das Thema einzusteigen und einen Überblick zu bekommen, was man sich hier vorstellen kann.
Im ersten Schritt der Veranstaltung wurde die Dorfregion Weserbogen und die Dorfentwicklung als Aktion näher beschrieben.
Es gibt 3 untergeordnete Themengruppen, bei denen die Bürger auch aufgefordert sind, sich aktiv zu beteiligen.
- Themengruppe „Bauen & Wohnen“
Hier beschäftigt man sich mit den Fragen, was gibt es für Leerstände, welche Gebäude sind erhaltungswürdig, welche nicht. Wo gibt es Sanierungsbedarf.
Wo könnte man Treffpunkte entstehen lassen, wo sind Denkmäler. Das Kirchenumfeld könnte neu genutzt und umgestaltet werden, wie ist der Sanierungsbedarf der Burg. Ein Parkraumkonzept für das Altdorf muss ausgearbeitet, der historische Marktplatz aufgewertet werden. Hier gibt es auch Potential für viele weitere Projekte.
- Themengruppe „Mobilität & Verkehr“
Wo ist Sanierungs- und Gestaltungsbedarf. Wie könnte man das Umfeld des Sportplatzes aufwerten, die Bergstraße muss dringend saniert werden usw.
- Themengruppe „Natur, Freizeit, Freiraum“
Ist der Lebensraum lebendig, wie könnte er gestaltet werden. Wie sehen die Freiflächen aus. Das Umfeld der Burgruine muss neugestaltet und barrierefrei werden, Fußwege müssen saniert und die Lonaubachbrücke erneuert werden. Ein Weserpark soll entstehen, der die mit dem Parkplatz dominierende Promenade an der Weser zu einem Erlebnisort werden lässt, mit Plätzen für Spiel, Sport , eventuell einem schönen Steg und Plätzen zum Ausruhen und Verweilen. Neue Baumpflanzungen sollen auch ein Teilprojekt sein.
Die im Anschluss an die Vorstellung des Projekts angesetzte Diskussion verlief sehr zurückhaltend. Herr Wiedbrauk fragte, ob man bei all den Planungen berücksichtige, den Weserradweg mit einzubeziehen. Hier bestätigte man ihm das eher knapp, verwies aber seitens der Planung immer wieder auf den „Treidelpfad“, über den man sich im Besonderen Gedanken gemacht hätte. Hierzu gab es auch eine separate Folie mit der durch die beteiligten Bürgermeistern geplante Wegführung. Verwirrung kam auf, dass man den Treidelpfad gem. Planungsfolie überwiegend entlang der Bundesstraße und innerorts, nicht aber dort, wo er ist und hingehört, an der Weser, plant.
Ist doch ein Treidelpfad per Definition ein „schmaler, am Ufer eines Flusses entlangführender Weg zum Treideln (treideln=ein Schiff ziehen)“.
Ihn aufzuwerten ist aber eine schöne Idee, auch hier sollen Infopunkte und Aufenthaltsorte entstehen.
Da es keine weiteren Fragen aus der Bevölkerung gab, wurde das Großprojekt „Heinser Straße 1“ vorgestellt. Hier gehen wir nicht näher darauf ein, da es sich inhaltlich um den gleichen Vortrag handelt, der auch schon bei der öffentlichen Ratssitzung am 26.01.2023 gehalten wurde und im Einzelnen in unserem Protokoll dort nachgelesen werden kann.
Zum Abschluss gab es noch tolle Hinweise aus dem Publikum.
Herr Wiese hat darum gebeten, sollte das Projekt „Heinser Straße 1“ umgesetzt werden, den Ein- und Ausfahrten zu dem Gelände besondere Beachtung zu schenken. Durch die Bundesstraße, die unter Denkmalschutz stehende Mauer und die langgezogene Kurve ist die Stelle dort sehr unübersichtlich und damit auch gefährlich.
Ratsfrau Weißenborn mahnte, dass die Wege zu Schule und Kindergarten dringend sicherer werden müssen, da Bürgersteige nicht mehr vorhanden oder aber stets zugeparkt sind. Hier bekam sie viel Zustimmung aus dem Publikum.
Weiter wendete sich Frau Weißenborn mit der Frage an das Planungsteam, wie es denn mit der Umsetzung und Förderung privater Projekte aussähe. Da es hier Informationsbedarf in der Bevölkerung gibt, sei auch dies ein wichtiger Punkt. Frau Heineking versprach sich dem anzunehmen und Informationen auch zu diesem Thema öffentlich bereit zu stellen.
Zum Schluss der Veranstaltung wurde der Poller Beitrag zu regionalen Themen und Projekten angesprochen. Hier wirbt der Bürgermeister für ein Projekt in Heinsen, wo man plant die Mehrzweckhalle eventuell gemeinschaftlich mit mehreren Ortschaften zu sanieren und dort ein „regionales smartes Gemeinschaftshaus“ entstehen zu lassen.
Die Baumpflanzungen könne man sich ebenfalls als regionales Projekt vorstellen unter dem Namen „Pflanzaktion +20!“ Hier soll jeder beteiligte Ort in der Region mindestens 20 Bäume pflanzen. Ortsdurchfahrten sollen schöner werden und Wiedererkennungswert bekommen, ebenso die Weserplätze.
Auch wurde die „Digitale Dorfregion“ angesprochen. Leider war von dem Administratoren-Team des Dorffunks niemand bei der Veranstaltung. Hier hätte man sich gewünscht, sich etwas mehr zu dem Thema austauschen zu können, auch, um die App insgesamt etwas populärer zu machen in der Bevölkerung. Die App ist schön, leider fehlen hier oft noch wichtige Informationen, die man sich ja gerade an dieser Stelle wünschen würde und eine allgemeine Lebendigkeit. Kaum jemand kennt sie und so sind bis jetzt nur wenige Poller am Start. Hier ist sicher noch eine Menge lohnendes Potential für eine digitale Ortsgemeinschaft.
Insgesamt ein gelungener Abend mit vielen tollen Ideen.
Offen bleibt bei dem Bürger nur die Frage, wie man sich die Finanzierung eines solchen Großprojektes vorstellen kann.