Dorfentwicklung / Dorfregion Weserbogen

2. Treffen am 23. Februar 2023 um 19 Uhr in der Ritterhofschule Polle

Projektgruppe Polle 

TN:  anwesend sind ca. 25 Personen (s. TN-Liste) sowie Bürgermeister Bodenhage, Gemeindedirektor Steffe, I. Heineking vom Planungsbüro StadtUmLand und C. Früh vom Büro für Freiraumplanung Früh, beide Hannover. 

1. Ablauf:

Begrüßung durch Herrn Bodenhage und Frau Heineking 

Ziel und Themen der heutigen Sitzung 

1. Projektansätze für Polle – lokal + regional dazu: 

Arbeit an 3 Thementischen 

2. Nächste Schritte  

a) Zeit- und Ablaufplan 

b) Wie geht es weiter in Polle? Nächste PG-Sitzung 

Begrüßung 

Herr Bodenhage begrüßt alle Anwesenden in der Aula der Grundschule, Frau Heineking erläutert den Ablauf der heutigen Zusammenkunft und das Format an den Thementischen. 

Zu 1. Projektansätze für Polle – lokal + regional 

Fr. Heineking gibt einleitend noch einmal eine Übersicht über die bisherigen Projektansätze für Polle: 

1. Leerstand als Treffpunkt für die Dorfgemeinschaft 

2. Gestaltung / Neunutzung Kirchenumfeld 

3. Parkraumkonzept 

4. Ortseingang West als historischer Marktplatz

5. Im Fokus: Aufwertung Ortsmitte einschl. Heinser Str. 1 mit Burgumfeld, Weserpark, Übergang Altdorf etc. 

6. Sanierung Bergstraße sowie Anliegerstraßen 

7. Sanierung Wegeverbindung zum Sportplatz und Umfeld Sportplatz 

8. Qualitätvoller Aufenthalt Alter Friedhof 

9. Aufwertung/Gestaltung Freibad Polle 

10. Erneuerung Lonaubachbrücke 

11. Baumpflanzungen zur Ortsbildgestaltung 

12. Treidelpfad (Weserplätze mit Wiedererkennungswert) 

13. Digitale Dorfregion 

ARBEIT AN 3 THEMENTISCHEN 

TG 1 – BAUEN  WOHNEN  (ARBEITEN)

Fokus: Leerstände mit Entwicklungspotenzial; öffentliche Bauten mit Sanierungsbedarf. Bedarfsanalyse, Leerstands- und Baulückenkataster, Nachnutzungskonzepte. 

Leerstand / Nachnutzung als Treffpunkt für die Dorfgemeinschaft 

Fokus auf Heinser Str. 1? Zuerst müsste die Finanzierung des Kaufs und der Nutzung des Grundstücks insg. geklärt sein, ansonsten sollten die Menschen keine Energie darauf verwenden und Konzepte entwickeln. Als sinnvoll wird an dieser Stelle, wenn es zu einer Neunutzung kommt, die Entwicklung von Mietwohnraum gesehen, da es diesen in Polle zu wenig gibt. Eine Zahnarztpraxis, eine gemeinschaftliche Nutzung, die auch mal laut sein darf, wäre auch sinnvoll. 

Wohin die Siedlungsentwicklung von Polle gehen soll, müsste grundsätzlich besprochen werden. Alternative Möglichkeit für einen Treffpunkt wäre ggf. die Katholische Kirche. 

Leerstand / Nachnutzung als Quartiersparkplatz

Es wird über passende Grundstücke nachgedacht: Klostergasse 8, Brinkstraße 7, „Klingehaus“. Außerdem wird angeregt die Parkplätze am Spritzenplatz zum Schrägparken umzugestalten. 

Der Zugriff auf Häuser und Grundstücke im Privatbesitz wird grundsätzlich als bremsend eingeschätzt. Man müsste Eigentümer*innen gezielt abfragen, um ihre Planung zu kennen. 

Dazu passte auch die anschließende Diskussion um die Erstellung eines Flyers zur Information der Eigentümer*innen über Dorfentwicklung (Baukultur / Förderung) über einen Flyer. Hinweise für einen Flyer wurden gesammelt: 

  • Worum geht’s? (muss ins Auge springen) 
  • Nicht so viel Text wie im Bsp. DR Ottensteiner Bergdörfer. 
  • Fördergebiet beschreiben. 
  • Beispiele zeigen. Auch zu Nachnutzungen von Leerständen. 
  • Voraussetzungen für eine Förderung benennen. 
  • Rechenbeispiel einfügen. 

Gestaltung / Neunutzung Kirchenumfeld

  • abgängiges Denkmal nachnutzen? weitere Leerstände in der Umgebung vorhanden? 

Sanierung der Burgmauern einschl. Konzept für weitere Nutzungen der Burgruine wird in der nächsten PG-Sitzung besprochen

TG 2 – MOBILITÄT  VERSORGUNG  GEMEINSCHAFT

Fokus: Verkehrsräume mit Sanierungs- und Gestaltungsbedarf, Parkplatzbedarf, Begegnungspotenzial und -bedarf. Ansätze für neue Nutzungen. 

Ortsmitte Polle / Achse Burg – historischer Siedlungsbereich. Kreuzung B83/Burgstraße als Ampelkreuzung, Durchfahrts- und ruhenden Verkehr. Burgruine nicht sichtbar, Lage an der Weser nicht spürbar. 

Dazu folgende Einschätzungen und Diskussionsergebnisse der Projektgruppe

Gestaltung Ortsmitte Parkplätze an der Burg sollten erhalten bleiben. Gestaltungsmöglichkeiten werden im Bereich der Kreuzung zwar als gering eingeschätzt, trotzdem sollten mit einer Natursteinpflasterung über die Kreuzung hinweg bis zum Alten Marktplatz gestalterische Akzente gesetzt werden. 

Weg zur Burg Treppe ersetzen durch eine Rampe mit Zwischenpodest, um eine barrierefreie Erreichbarkeit zu schaffen, alternativ könnte auch rein neuer stufenfreier Zugang vom Grundstück Heinser Str. 1 an der Mauer entlang entstehen, der auch nur als Pfad wünschenswert wäre. Die Sichtbarkeit der Burg sollte verbessert werden. 

Parkraumkonzept Die Parksituation im alten Ortskern wird als schwierig angesehen, das Finden einer zentralen Fläche zum Parken als unrealistisch. Es sollte das „Konzept der kleinen Flächen“ zum Parken verfolgt werden und dabei auch bestehende Freiflächen genutzt werden (z.B. gegenüber Moorgasse) oder auch der Leerstand im Kirchenumfeld. Zusätzlich würde die Verlagerung des Kindergartens Entlastung bringen. Grundstück der ehem. Gaststätte Pauli, Pyrmonter Str. 1 oder Burgstraße 20 sollten als potenzielle Parkplätze geprüft werden. 

Es werden positive Beispiele für Parkraumkonzepte gefordert, woran sich Polle ggf. orientieren könnte. Es wird besprochen, dass das Ortsentwicklungskonzept Polle von 2012 mit dem Protokoll versandt wird (siehe Anlage

Verkehrsberuhigungen vor öffentlichen Einrichtungen – vor der Grundschule sollte es eine Durchfahrtsbeschränkung / Abpollerung etc. geben und z.B. ein Elterntaxistand unten an der Bushaltestelle entstehen. 

Ortseingang West als historischer Marktplatz. Marktplatzcharakter ist verloren gegangen. In Pflasterung Ortsmitte mit einbeziehen. Ansonsten noch nicht weiter besprochen. 

Weitere Projektansätze

• Sanierung Bergstraße sowie Anliegerstraßen 

• Aufwertung/Erneuerung „Spritzenplatz“

• Erneuerung Lonaubachbrücke als Teil des Treidelpfades

• Digitale Dorfregion

TG 3 – NATUR  FREIZEIT  FREIRAUM

Fokus: Lebensräume, Baumpflanzungen; Verbesserung Aufenthaltsqualität, Fußwege; Treidelpfad 

Umgestaltungsmaßnahmen zur Verbesserung der Nutzungs- und Aufenthaltsqualität im Bereich der Ortsmitte, der Burg und dem ‚Weserpark‘ unter Einbeziehung des Grundstücks Heinser Str. 1. Dazu folgende Einschätzungen und Diskussionsergebnisse der Projektgruppe

Weserpark Das Thema Weserpark wurde von der Gruppe als erstes und als sehr wichtig angesprochen. Angebote für Kinder, für Sport und einfach zum Aufenthalt wurden gewünscht. Die Verbesserung des gesamten Bereichs incl. der besseren Beschilderung, auch schon auf der anderen Weserseite wird betont. Gleichzeitig sollen die Baulichkeiten hochwasserfest sein, damit durch Hochwasser nicht alles zerstört werden kann. Ein Teil der Parkplätze am Weserufer soll bleiben, sowie die Wendemöglichkeit für Schwerlastverkehr mitgedacht werden. 

Burg Die Wege auf die Burg und an der Burg sollen barrierefrei und sicher sein und hin und wieder Sitzmöglichkeiten mit schönem Blick beinhalten. Die Burg/ der Burghof als Veranstaltungsort hat große Wichtigkeit, da eine Reihe von Veranstaltungen wie z.B. Kürbismarkt, Weihnachtsmarkt hier stattfinden. Auf diese Ebene barrierefrei zu kommen (z.B. mit dem Kinderwagen) ist wichtig. 

Die kleinen Wege Polle hat mehrere besondere kleine Wege wie z.B. der Weg mit Treppenanlage zum Sportplatz etc., die alle erhalten werden sollen. Angedacht sind auch Themenwege oder ein Rundweg, der dann auch ausgeschildert wird. Auch das Thema Planetenweg scheint ein Anliegen zu sein, es gibt hier schon ein ausgearbeitetes Konzept, das realisiert werden könnte. 

Ortsmitte/ Heinser Straße 1 Die Ortsmitte mit Heinser Straße wird breit diskutiert. Für die Heinser Str. 1 als sinnvoll angedacht wird ein Dorfgemeinschaftshaus, ein Treffpunkt für Jugendliche und ev. die Verlagerung der Feuerwehr an diesen Standort. Ein neuer Kindergarten könnte dann beim jetzigen Feuerwehrhaus entstehen, mit Spielplatz und Schule angrenzend. Sportflächen/-hallen in der Heinser Str.1 werden eher weniger gesehen, da kein Bedarf. 

Ein schöner Fußweg durchs Gelände Heinser Str. 1 würde aus Sicht der Gruppe gut ankommen. Alle waren sich einig, dass die Zufahrt von der Fährstraße aus erfolgen sollte und die Zufahrt Nord für den Autoverkehr geschlossen werden sollte. 

Amtmannshaus Die Sanierung des Amtmannshauses wird als schwierig, kostenintensiv und nicht realistisch eingeschätzt, es gibt Befürworter*innen für und gegen den Erhalt und die Sanierung. 

Ruhender Verkehr Die Problematik des ruhenden Verkehrs in der gesamten Ortsmitte und im Altdorf ist allen bewusst, wird von allen geteilt, es werden einige Vorschläge für Grundstücke/ Parkplätze gemacht. Dazu gehören der Nettoparkplatz, ein Quartiersparkplatz im Kirchenumfeld und auf dem Grundstück Mittelstr. 1 sowie Am Bracken 1 und in der Gartenstraße. Zu weite Wege werden allerdings als nicht realistisch eingeschätzt. 

Vision Es gibt verschiedene Dinge, die fehlen oder langfristig Bedarf sein werden: Schlachter, Café, temporäre Dinge wie ein Erdbeerstand oder ein Eisstand. 

Momentan gibt es einen Wurststand sowie Spargelstand, die in der Einfahrt Kreuder halten. 

Zur Wichtigkeit der angesprochenen Themen

  • Umgestaltungsmaßnahmen Ortsmitte, Burg, Weserpark – wird als sehr wichtig eingestuft
  • Sanierung Weg zum Sportplatz und Umfeld Sportplatz – wird als wichtig eingestuft 
  • Alter Friedhof. Qualitätvoller Aufenthalt durch Ergänzung der Nutzungsangebote mit nicht so hohem Kostenaufwand und schneller Umsetzbarkeit   – wird als wichtig eingestuft 
  • – Baumpflanzungen zur Ortsbildgestaltung, insbesondere auch im Bereich vorhandener Pflanzflächen       – wird als wichtig eingestuft 
  • Treidelpfad als verbindendes Projekt der Dorfregion – – wird als wichtig eingestuft 

Besprechung Projekt: Freibad Polle 

Aufwertung/Gestaltung Freibad Polle wurde mit Vertretern des Freibadvereins und der Samtgemeinde hinsichtlich nächster Schritte durchgesprochen. Das Projekt soll gemäß den Ideen des Freibadvereins in den DE-Plan aufgenommen werden. Dazu werden Bauabschnitte gebildet und Kosten geschätzt. 

Zu 2. Nächste Schritte – Zeit- und Ablaufplan/Wie geht es weiter in Polle? 

Der nächste Termin für ein Zusammentreffen der lokalen Projektgruppe in Polle wird auf den 07.03.2023 festgelegt. 

Die Arbeit an den 3 Thementischen soll fortgesetzt werden zu den noch offenen Projektansätzen sowie mit folgenden Fragestellungen: 

  • Welche Ziele verfolgen Sie mit dem Projekt?

Regionaler Zusammenhalt oder eher lokale Effekte? 

Stärkung Einzelner oder der Gemeinschaft? 

  • Wie könnten erste Lösungsansätze aussehen?

Was kann der DE-Planungsprozess dazu beitragen? 

  • Wie wichtig ist das Projekt für eine zukunftsfähige Dorfentwicklung in Polle? 

Priorität A (regional wichtig)   B (wichtig für das Dorf)     C  (wichtig für das Projekt) 

Zeitlich 1   (kurzfristig)     2  (mittelfristig)     3  (langfristig) 

Stand: 02.03.2023, Ingrid Heineking/Christine Früh